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Datenvisualisierungsdienst Datawrapper zündet die nächste Stufe

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DatawrapperDatawrapper wird ab sofort ein gestaffeltes Gebührenmodell einführen. Der sympathische kleine Datenvisualisierungs-Service hat in kurzer Zeit internationale Aufmerksamkeit bekommen, weil es eines der Tools ist, mit denen auch totale Datenjournalismus-Laien interaktive Grafiken erstellen können. Und zwar kostenlos.  Mit Gründer Mirko Lorenz hatte ich zum Start Anfang 2012 ein Interview geführt.

Seitdem hat es Datawrapper zum weltweit eingesetzten Tool gebracht. “Journalisten können für Journalisten echte Tools entwickeln, aber noch können zu wenige Redaktionen aktiv mit Software umgehen”, betont Mirko. Datawrapper soll deshalb ab 1. Dezember für Pro-Nutzer noch komfortabler werden, (was jedoch Änderungen bei den Gebühren mit sich bringt, s. unten). 

Rund 25.000 angemeldete Nutzer haben bisher mit Datawrapper Diagramme erstellt und veröffentlicht – vom kleinen Blog bis hin zu Washington Post, Le Monde und Guardian. Anfang 2014 wurden durchschnittlich 1000 Charts pro Woche erstellt, mittlerweile sind rund 2700 neue pro Woche dazu. Auf einige davon wird bis zu 10.000 Mal zugegriffen. Ingesamt kamen die Grafiken im Oktober 2014 auf über 32 Millionen Aufrufe. Ganz schön viel für ein Quasi-Ein-Mann-Unternehmen.

Weil der Dienst bisher das Hosting für die eingebetteten Grafiken in der Basisversion übernimmt, geht der Server mitunter in die Knie. Damit Datawrapper nicht von seinem eigenen Erfolg überrannt wird, zumal auch die Anschubförderung des Medienausbildungszentrums ABZV inzwischen reduziert wurde, gibt es laut Gründer Mirko Lorenz ab 1. Dezember 2014 Änderungen bei den Nutzungsbedingungen und eine Gebührenstaffelung. Die Angebote reichen dann von Basic (kostenlos), Single, Team und Pro (mit Zusatzleistungen), Details hier.

Für Einzelnutzer wird die bisher völlig kostenlose Publikation ein Stück weit eingeschränkt. Wer nur ab und zu Diagramme oder Karten braucht, der kann den Dienst weiterhin kostenlos nutzen, muss die erstellten Diagramm aber herunterladen und auf eigenen Serverplatz hochladen. mit durch Download und nachfolgenden Upload des Diagramms. “Durch den Wegfall des kostenfreien Hostings senken wir die Kosten für die nächsten Jahre”, hofft Mirko.

Professionelle Nutzer können ab Dezember Originaldatensätze direkt in Datenwrapper bekommen. Damit entfallen lästige und fehlerträchtige Zwischenschritte wie Extrahieren und Bereinigen mit Excel, etc. Mirko hofft, dass mit diesem Komfort die Datenjournalismus so einfach wird wie Bloggen und Datawrapper bei der Generierung von Diagrammen zum Äquivalent von WordPress wird.

Datawrapper ist und bleibt Open Source. Journalisten und Redaktionen müssen also nicht befürchten, dass ihre Inhalte auf einer proprietären Plattform liegen, die nicht kompatibel ist mit anderen Diensten.

Datawrapper wurde bisher von Mirko Lorenz  im wesentlichen alleine* als Projektleiter entwickelt. Die “Public Beta”-Version stammt von Journalism++ CEO Nicolas Kayser-Bril und wesentliche Teile der Software von Gregor Aisch, der Ende 2013 in das Grafik-Team der “New York Times” wechselte.

Mit dem neuen Modell wird der Dienst von der Kölner Dependance der Datenjournalismusgentur Journalism++ weitergeführt. Mirko leitet J++ Köln und plant, zusätzliche Entwickler für Datawrapper einzustellen.

*Hinweis von Mirko Lorenz

 

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